Trete ich auf den Balkon beginnen die Spatzen ihr aufgeregtes Gezwitscher. Beobachten das Vogelhaus. Später werden sie wieder in Scharen einfallen und sich die Mägen vollschlagen. Wilde Brut, die mich das Jahr begleitet hat. Haben sie sich verdient, die Spatzen, das Futter, durch ihre fröhlich mutwillige Gesellschaft in diesem Jahr. Jetzt, so will ich es lesen, solidarisieren sie sich mit der allgemeinen Festtagsgefrässigkeit.
Die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr sind ein Refugium. Zuflucht.
Der 31. Dezember ist Rückblickzeit. Rückblickend denke ich an ein unbeschwertes Silvester 2019 mit den Kindern in heiterer Ausgelassenheit, zukunftsfroh irgendwie.
Das Jahr hat spürbar und sichtlich seine Spuren an den Augen hinterlassen. Bildschirmblick.
In den Ohren auch: Zeit für viel Musik. Weather Report an vielen Tagen. Wechselnde Geräuschkulissen im Garten, im Spital, im Haus, auf wenigen Fahrten. Jetzt rauscht die Heizung, gluckert. Eine Uhr tickt und die Tastatur klappert unter den Fingren. Stoff reibt auf der blanken Tischplatte. Von draussen Spatzen – na, das war ja klar.
Den Teichfrosch nahm der Marder, kurz nachdem er sich angesiedelt hatte. In einem der Bottiche, die Seerosen aufnehmen sollten. Jetzt fällt er mir wieder ein, vielleicht wegen der alljährlich wiederkehrenden «Toten des vergangenen Jahres» in den medialen Jahresrückschauen.
Ich blättere in Gedi